Nun stellt sich die Frage: Die Erde erwärmt sich jetzt schon langsam. Was ist dafür die Ursache? Stärkere Sonneneinstrahlung kann es nicht sein. Diese ist mit Satelliten leicht zu messen, ändert sich zwar in Wellen aber hat sich in den letzten hundert Jahren nicht anders verhalten als heute. Andere vermuten als Ursache Vulkane, die Treibhausgase ausstoßen. Tatsächlich ist dies schwer zu überprüfen, weil es schwierig ist alle Vulkane auf der Erde zu überwachen. Vergleicht man jedoch die Menge von zusätzlichem CO2 in der Atmosphäre mit der Menge an verbranntem Öl und Kohle und abgeholzten Wäldern wird ein Zusammenhang deutlich. Nicht nur ist eine entsprechende Menge CO2 in die Atmosphäre hinzugekommen, sondern ist die Menge des Sauerstoffs seit der Industrialisierung geringer geworden. Außerdem enthält das CO2 heute mehr spezielle C-Atome. Diese speziellen 14C Atome (C-14 Isotope) haben chemisch zwar die gleichen Eigenschaften aber kommen nur in Lebewesen vor, die an der Atmosphäre leben. Fossile Reste wie Kohle, Öl und Gas enthalten diese nicht.
Politik: Status quo und Ziele
Wer ist verantwortlich?
Doch wer ist für diese Veränderung der Atmosphäre verantwortlich? Die Größten Produzenten von Treibhausgasen sind die Energieproduktion durch Kohle-, Öl- und Gasverbrennung, der Verkehr durch Benzin- und Kerosinverbrennung. Seltener genannt wird die Industrie, die durch Erzverhüttung mit Kohle oder Zementherstellung auch viel CO2 produziert.
Nun ist es natürlich schwer zu bestimmen, wieviel CO2 die Menschen ausstoßen dürfen, bevor dieser galoppierende Treibhauseffekt in Erscheinung tritt. Langjährige Beratungen des Weltklimarates IPCC haben ursprünglich zu der Festlegung des “2° Zieles“ geführt. Dazu dürfen die Menschen nur 3000 Mrd. Tonnen (3000 Gigatonnen) CO2 ausstoßen, dann bleibt die Klimakrise mit 66% Wahrscheinlichkeit aus. Das klingt viel, aber tatsächlich haben wir bis 2019 schon rund 1900 Gt ausgestoßen. Denen entsprechend hat die Bundesregierung Klimaziele verbschiedet, um bis 2050 nicht mehr CO2 auszustoßen als aufgenommen werden kann zu erreichen. 2018 erneuerte der IPCC seine Ziele. Aufgrund von neuen Erkenntnissen zu dem galoppierenden Treibhauseffekt sollte die Erderwärmung auf 1,5° C begrenzt werden. Dazu blieben nur noch 420 Gt für die ganze Menschheit. Mit dem Ausstoß Stand 2019 bleiben noch ca. 13 Jahre. Dazu reichten auch die Klimaziele der Bundesregierung nicht mehr.
Die UN
Die UN forderte 2015 sogar eine Emissionsfreiheit bis erst 2060-2070. Wie passt das mit den Klimazielen des IPCC zusammen? Nun, um nur durch Unterlassung von Ausstoß nicht zu viel CO2 auszustoßen, wie Fridays for future fordert, ist eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2038 auf null notwendig. Die UN und der Weltklimarat kalkulieren jedoch ein anfängliches zu viel Emittieren von CO2 ein, während danach ab ca. 2040/2050 CO2 mit sog. Carbon Capture and Storage (CCS) Technologien oder Aufforstung CO2 aus der Atmosphäre entnommen wird.
Dazu gibt es auch jetzt schon konkretere Pläne. Eine Reihe von Wissenschaftlern der ETH Zürich stellte im Juli 2019 dar, dass durch die Aufforstung einer Fläche der USA 66% des bereits ausgestoßenen CO2 wieder gespeichert werden könnten. Das ist dreimal so viel, wie die Menschheit nach heutigem Stand bis 2030 ausstoßen würde. Dies würde die Akzeptanz von Klimaschutz durch Kostenreduktion enorm erhöhen. Die Wissenschaftler beschränkten sich dabei sogar nur auf Flächen, die nicht landwirtschaftlich oder städtebaulich genutzt werden. Da Bäume aber Zeit brauchen um zu wachsen und das CO2 eher kontinuierlich aufnehmen, müsste man bald mit dem Pflanzen von Bäumen anfangen.